Group Show „SEXED POWER“ with 3 Hamburger Frauen

09.03.2018 - 17.03.2018

Opening: Thursday, March 8th, 2018, 7 pm

MOM art space, Valentinskamp 34a, 20355 Hamburg (Hamburg-Neustadt)

„SEXED POWER“ – Ein Ausstellungsprojekt im Kontext sexualisierter Macht.

Teilnehmnerinnen: Angela Anzi, Cordula Ditz, 3 Hamburger Frauen, Guerilla Girls, Verena Issel, Anik Lazar, Dagmar Rauwald und Andrea Winkler.

Rape Culture, sexualisierte Diskriminierung und Gewalt haben nicht allein mit Sexualität, sondern wesentlich mit einem Macht- und Kontrollbedürfnis zu tun. Strukturelle, feministische Theorien stellen das Phänomen „sexualisierter Diskriminierung“ anstelle „sexueller Belästigung“ in den Fokus. Die Politikwissenschaftlerin und Filmerin Jutta Brückner vertrat jüngst die These, dass Rape Culture ein Teil unserer Spaßgesellschaft ist. Der Verlust von Macht und Privilegien führt bei vielen Männern zu ungehemmten Aggressionen, niemand gibt gern ein Privileg ab. Männer wehren sich (...) gegen den Verlust an Bedeutung, dem sie dann ausgesetzt sind, indem sie Frauen demütigen.
Die junge britische Autorin Laurie Penny erklärt in ihrem 2017 erschienenen Buch „Bitch Doktrin“ Frauen und Mädchen waren als Statusobjeke zum Begerabschen da. Das ändert sich gerade, weil viele Menschen Veränderungen wollen, aber es gibt auch eine Menge Leute, denen das Modell sozialer Gewalt angenehm war, Leute , die sich über hormongesteuerte Feminazis und ihre durchgeknallten Forderungen ärgerten, wie freie menschliche Wesen behandelt zu werden.

Anlässlich einer temporären Raumnahme durch demonstrierende Feminist*innen hatten sich auch in linken Netzwerken in Hamburg Anspannungen zwischen polarisierenden Lagern nicht vermeiden lassen. Inwieweit die Vorwürfe auf den politischen Diskurs in Hamburg zutreffen, soll und kann an der Stelle nicht ermittelt und beurteit werden.

Die Ausstellung nimmt die gegenwärtigen, gesellschaftlichen Fragen zum Anlass, sich mit künstlerischen Mitteln hinsichtlich „Sexualisierter Macht“ zu positionieren.

Vortrag „Aufstand der Zweifel. Gegen den Willen zur Gewissheit“ von Dr. Heidi Salaverría: „Depressed? ... It Might Be Political“ lautet ein Slogan des Feel Tank Chicago. Genaugenommen sind jedoch nicht Depressionen selbst politisch, sondern die Zweifel an der Depression – sie lassen sich sozusagen nicht alles von sich selbst gefallen – und auch nicht von anderen. … It Might Be Political – Depression durch Zweifel verwandeln wie einen Elfmeter. Sonst: Depression identifiziert sich negativ, stellt die Schattenseite der gesellschaftlichen Selbsterwartung dar. Wer an dem paradoxen Diktat pervertierter Kreativität scheitert, richtet die Aggression dieses Diktats gegen sich selbst: Flexible Selbstverwirklichung kippt in erstarrte Selbst-Entwirklichung.

Die andere Seite der Medaille ist der Wille zur Gewissheit, der phallisch sich Distinktion zu verschaffen trachtet, indem er andere verunsichert. Er immunisiert sich gegen das Ungewisse, indem er es auslagert und anderen unterjubelt, die damit in ihrer vermeintlichen Andersheit markiert und ausgegrenzt werden. Seine Selbstverwirklichung ernährt sich vampiristisch von ihrer Selbstentwirklichung.

Während Selbstverwirklichung und -entwirklichung Bewegungen innerhalb eines Systems (dem Geldsystem vergleichbar) darstellen, mit dem man sich identifiziert (plus oder minus auf dem Bankkonto, Währungswert und Dispo aber sind festgelegt), findet im Aufstand der Zweifel eine andere Bewegung statt, nämlich eine der Ent-Identifizierung und Verwandlung: Die Logik des Systems wird in ihrer Fragwürdigkeit am eigenen Leib spürbar, damit zugleich die Ahnung einer Alternative, und in dieser Ahnung wohnt die Lust. Aufständische Zweifel bewegen sich an den Rändern des Systems: Als Bruch, als Überschuss, nicht als Mangel.

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Galerie Elisabeth & Reinhard Hauff
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Opening Hours:
Tuesday – Friday: 1 – 6 p.m.
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Winter Break:
The gallery is closed from 21.12.2024 until 07.01.2025

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