Kurstädte sind durch Heilquellen, Brunnen oder Inhalatorien Orte der Erholung und Ruhe sowie dem Auskurieren und Bewusstwerden. Dieses Gefühl wird für die Ausstellung aufgegriffen, im Ausstellungsraum reflektiert und auf den eigenen Körper projiziert. »inhale exhale« fragt, wie Räume entstehen und miteinander geformt werden können. Welche Gelegenheiten können wir aktiv schaffen, um gegenseitig Willkommen sein, Akzeptanz und Offenheit zu teilen? Wie lässt sich das auf ein Gespräch übertragen? Wie binden wir Ruhe und Erholung in den Alltag und eine städtische Umgebung ein? Wie agiert mein Körper mit dem Umraum? Als Weg der Kommunikation steht nach dem Einatmen und vor dem Ausatmen eine aktive Entscheidung zwischen: weitermachen und (ver-)ändern, mitspielen und austreten oder anders betrachten, reinhorchen und rauslassen, aufbauen und einsinken, Kraft sammeln und agieren. So können, bei sich wechselseitig beeinflussenden Gefügen, feststehende Konstrukte ins Wanken gebracht werden.

Sofia Duchovny nutzt für ihre Installation die Fensterfront des Ausstellungsraumes. Das Schaufenster, welches sonst den Blick in den Raum freigibt und zum Betrachten einlädt, trennt Innen und Außen. Diese Idee aufnehmend forscht sie in ihrem Werk nach den Strukturen von Zugang und Ausschluss. Soetkin Verstegen kreiert experimentelle Animationsfilme. In Bad Ems erschafft sie Miniaturräume und überlegt, wie man sich mit Körper und Geist darin bewegen kann. Für die Ausstellung überführt sie einen der selbstgebauten Räume in Auseinandersetzung mit den Werken der anderen Stipendiat*innen. Viron Erol Vert arbeitet mit sinnlichen Lagen und der Wechselwirkung von Körper und Raum. In der Ausstellung steht sein Werk zwischen Licht und Farbe, Kulinarik und Objekt und zeigt dabei auch seine Erfahrungen der Stipendienzeit mit dem für ihn neu eröffneten Feld der Malerei.

Im Rahmen der Ausstellung laden die Künstler*innen Anton Kats ein. Als Künstler, Musiker und Tänzer konzipiert er eine klangliche Meditation für den Ort und setzt sich mit Gedanken, Handlungen und Handlungsanweisungen auseinander. Basierend auf Kats‘ fortlaufender Radioserie »Concrete Listening Show« schließt sich ein musikalisches Set an.



With their healing springs, fountains or inhalatories, spa towns are places of recuperation and tranquillity as well as a place to recover and become conscious. This feeling is taken up for the exhibition, reflected in the exhibition space and projected onto one's own body. "inhale exhale" asks how spaces can be created and shaped together. What opportunities can we actively create to be mutually welcoming, to share acceptance and openness? How can this be transferred to a conversation? How do we incorporate rest and recreation into everyday life and an urban environment? How does my body interact with the surrounding space? As a way of communication, after inhaling and before exhaling, there is an active decision between: continuing and changing, playing along and stepping out or looking at things differently, listening in and letting out, building up and sinking in, gathering strength and acting. In this way, fixed constructs can be shaken in mutually influencing structures.

Sofia Duchovny uses the window front of the exhibition space for her installation. The shop window, which otherwise offers a view into the room and invites visitors to look at it, separates inside and outside. Taking up this idea, she explores the structures of access and exclusion in her work. Soetkin Verstegen creates experimental animated films. In Bad Ems, she creates miniature spaces and considers how one can move in them with body and mind. For the exhibition, she is transferring one of the self-built rooms into a discussion with the works of the other fellows. Viron Erol Vert works with sensual positions and the interaction of body and space. In the exhibition, his work stands between light and colour, culinary and object and also shows his experiences of the scholarship with the field of painting, which was newly opened up for him.

In the context of the exhibition, the artists invite Anton Kats. As an artist, musician and dancer, he conceives a sonic meditation for the site and deals with thoughts, actions and instructions for action. Based on Kats' ongoing radio series "Concrete Listening Show", a musical set will follow.



Künstler: Sofia Duchovny, Soetkin Verstegen, Viron Erol Vert.

Begrüßung: Lotte Dinse, Leiterin Künstlerhaus Schloss Balmoral.

Einführung: Roger Rohrbach, Kuratoren-Stipendiat 2022.

Während der Eröffnung, Anton Kats, klangliche
Meditation und musikalisches Set.

Donnerstag, 17. November 2022, 19 Uhr: Führung durch die Ausstellung mit Roger Rohrbach.