Begeben wir uns auf eine fesselnde Reise mit dem in London und Florenz lebenden Künstler Magnus Gjoen, der uns zu seiner „Grand Tour“ durch das Europa der Alten Meister in der Galerie Elisabeth & Reinhard Hauff einlädt. Erleben Sie die Schätze, die er aus europäischen Städten wie Paris, Rom, Florenz, Venedig und Versailles mit ins London des 21. Jahrhunderts bringt. Diese Ausstellung ist eine schillernde und üppige Präsentation von Gjoens neuesten Werken präsentiert in den unterschiedlichsten Medien, und markiert seine erste Einzelausstellung in der Galerie, nach seiner Teilnahme an der Gruppenausstellung „Old“ Masters im Jahr 2019.
Im 18. und 19. Jahrhundert unternahmen Künstler und privilegierte junge Männer die „Grand Tour“ durch Europa und kamen so in den Genuss die Meisterwerke der Renaissance, des Barock und der Klassik für sich zu entdecken. Diese kulturelle Pilgerreise galt als wesentlicher Schritt der Bildung, ähnlich dem heutigen „Gap Year“. Gjoen, der eine erfolgreiche Karriere als Modedesigner vorweisen kann und für Vivienne Westwood arbeitete, präsentiert nun seine eigene moderne „Grand Tour“. Er erkundet die Orte renommierten europäischen Kulturerbes sowie ihre Kunst und teilt seine persönlichen künstlerischen Interessen mit den Besuchern seiner „Grand Tour“.
Gjoens Kreationen sind ein harmonischer Mix aus Schönheit der Menschen, der Natur und der Kunst. Durch experimentelle Bildgestaltung verwandelt er tabuisierte sowie missverstandene Konzepte in Kunstwerke des 21. Jahrhunderts voller Fulminanz. Seine visuell verführerischen Arbeiten thematisieren aktuelle Themen wie psychische Gesundheit, Krieg, Einwanderung, Umweltverschmutzung sowie vieles mehr und machen diese Anliegen, die meist „im Verborgenen bleiben“, für diejenigen sichtbar, die bereit sind, genauer hinzusehen und sich diesen Themen zu öffnen.
Barocke Trompe-l’œil-Decken von Tiepolo, Pietro da Cortona und François Lemoyne in Venedig, Rom und Versailles faszinieren Gjoen. Die barocke Maltechnik des Trompe-l’œil („das Auge täuschen/täuschen“) hat die Kraft und Energie, den Betrachter in eine Art imaginären, himmlischen oder außerirdischen Raum zu entführen. Mithilfe moderner Technologien entdeckt Gjoen die Konzepte von Maßstab und Proportionen für sich neu, indem er 3D-Lentikularlinsen verwendet, um atemberaubende Kunstwerke zu schaffen, von denen die Meister der Vergangenheit nur hätten träumen können. Gjoens Collagen auf Aluminium, mit Blattgold oder als große 3D-Linsenrasterwerke spielen in der Ausstellung mit einer Vielzahl von Bildelementen, die entlehnt der Alten Meister, seine Botschaften schon in ihren Titeln tragen: „Hidden in Plain Sight“ („In aller Deutlichkeit verborgen“), „I Saw the Sky Come Down to Meet You“ („Ich sah, wie der Himmel herabkam, um dich zu treffen“) und „Heaven Lent you a Soul Earth will Lend a Grave“ („Der Himmel hat dir eine Seele geliehen, die Erde leiht dir ein Grab“). Die Titel weisen darauf hin, dass Gjoens Werke eine tiefergehende Bedeutung beinhalten, sowie die heutige Selbstdarstellung nichts Neuartiges zu sein scheint, wie aus den Hochzeitsallegorien und dem Triumph der göttlichen Vorsehung erkennbar ist, welche die ursprünglichen Deckenkompositionen aus dem 17. und 18. Jahrhundert zeigen. Mit Amorfiguren aus Porzellan für das 21. Jahrhundert entworfen, wo Pfeile nicht mehr ausreichen, um das technologiehungrige Volk bei Laune zu halten sowie dessen Aufmerksamkeit zu erregen. Eine Figur wirft eine Granate mit der Aufschrift „Liebe“ in der Hoffnung, Menschen mit Liebe statt Zerstörung und Hass zu bombardieren. Der andere Amor äußert seinen Pazifismus indem er Stacheldraht durchschneidet. Gjoen nutzt hier die Materialität des Porzellans mit seiner implizierten Zerbrechlichkeit, indem er historisch bedeutende Porzellanmanufakturen wie Meissen aus Deutschland, Wedgwood aus Großbritannien und Sévres aus Frankreich samt Ihrer Länderherkunft in die Werkbedeutung miteinbezieht, um den Hang der Menschen zu Zerstörung und Krieg zu versinnbildlichen und kommentieren.
Florentiner Renaissance-Porträts würdevoller Herren, patriotische Flaggen schwenkend, oder elegant einen Olivenzweig für den dringend benötigten Frieden anbieten, können aufgrund ihrer aktualisierten Ästhetik nun in unsere Wohnzimmer einziehen. Modeelemente werden in der Luftpolsterfolie verdeutlicht, die zu einem wunderschönen Kleid umgemünzt und von einer Frau aus dem 18. Jahrhundert getragen wird. Mit dem Titel „Thou Shalt go gently into the dark“(„Du sollst sanft in die Dunkelheit gehen“) weist Gjoen auf die „dunklen“ Laster hin, denen wir oft nachgeben und -gehen sowie auf den übermäßigen Gebrauch von Kunststoffen in unserer Gesellschaft.
Gjoen befreit Kunstwerke aus ihren musealen Grenzen und bringt sie in unsere Gegenwart. Sie gehören als kulturelles Weltkulturerbe ohnehin uns allen. Er kopiert sie nicht, er nutzt sie. Er verletzt nicht die Perfektion jedes einzelnen Werks, welches ihn auf seiner großen Tour zum Staunen bringt – er fügt jedem Werk, das er ins Hier und Jetzt aktualisiert, lediglich einige besondere Merkmale und visuelle Elemente des 21. Jahrhunderts hinzu. Besuchen Sie uns und sehen Sie die Skateboards umklammernden, sehr hübschen jungen Damen im neoklassizistischen Stil, sowie den kleinen Rokoko-Jungen, der sich vorbereitet, seine Pillen – Paracetamol oder Oxycodonhydrochlorid gegen Schmerzen – einzunehmen – beide Originale sind im Pariser Louvre zu sehen. Ihre Selfies werden in den sozialen Medien mit Sicherheit viele Likes bekommen.
Da immer mehr Modedesigner wie Yves Saint-Laurent, Coco Chanel sowie Viktor & Rolf einen Platz in großen Museumsausstellungen finden, verschwimmen die Grenzen zwischen den Kunstgattungen immer mehr. Magnus Gjoens visionäre Erkundungen in den Bereichen High Art, Pop Art, Street Art, Mode, Lifestyle sowie im multidimensionalen Aktivismus des 21. Jahrhunderts positionieren ihn als Künstler und seine Kunst mit Alleinstellungsmerkmal in der zeitgenössischen Kunstszene. Gjoen präsentiert weltweit in den unterschiedlichsten Institutionen und seine Werke sind in Sammlungen, wie zum Beispiel der des Haifa Museum of Art in Israel sowie der Daimler Sammlung in Deutschland vertreten. Seinen künstlerischen Einfluss unterstreicht der Künstler auch durch die Zusammenarbeit mit der renommierten Porzellanmanufaktur Meissen und der prestigeträchtigen Wallace Collection in London (Text: Elisabeth Hauff und Magnus Gjoen, Übersetzung ins Deutsche: Cornelia Schuster).
Zur Eröffnung laden wir Sie herzlich am Freitag, den 22. März 2024, von 18 bis 21 Uhr ein.
Embark on a captivating journey with London and Florence-based artist Magnus Gjoen as he invites you to join his Grand Tour through Old Masters Europe at Galerie Elisabeth & Reinhard Hauff. Witness the treasures he brings back to 21st-century London from iconic European cities like Paris, Rome, Florence, Venice, and Versailles. This exhibition is a dazzling and exuberant showcase of Gjoen's recent works in diverse media, marking his inaugural solo show at the gallery, following his participation in the group exhibition "Old" Masters in 2019.
In the 18th and 19th centuries, artists and privileged young men undertook the Grand Tour through Europe, immersing themselves in the masterpieces of Renaissance, Baroque, and Classical periods. This cultural pilgrimage was considered an essential step in one's education, akin to today's Gap Year. Gjoen, having transitioned from a successful career as a fashion designer for Vivienne Westwood, presents his own modern-day Grand Tour. Exploring renowned European cultural heritage sites and their artworks, he shares his personal artistic interests with the audience.
Gjoen's creations are a harmonious blend of beauty found in people, nature, and art. Through experimental image-making, he transforms taboo and misunderstood concepts into artworks infused with 21st-century glamour. Addressing contemporary issues like mental health, war, immigration, and more, Gjoen's visually seductive works make these concerns "hiding in plain sight" visible to those willing to look.
Baroque trompe l'oeil ceilings by Tiepolo, Pietro da Cortona and François Lemoyne in Venice, Rome and Versailles fascinate Gjoen. The Baroque painting technique of trompe l'oeil ("deceive/trick the eye") has the power and energy to pull the viewer into a kind of imagined, heavenly, or extra-terrestrial space. Using modern technology Gjoen rediscovers these concepts of scale and proportions by using 3D lenticular lenses to create something breathtaking which the past masters could only dream they were technologically capable of doing. Gjoen's three collaged compositions on aluminium, gold leaf or as a large 3D lenticular works in the show, play with a multitude of pictorial elements borrowed from the Old Masters, so that Gjoen's messages become clear from their titles Hidden in Plain Sight, I Saw the Sky Come Down to Meet You, and Heaven Lent you a Soul Earth will Lend a Grave. These titles point out that these works have a deeper meaning but also that today's self promotion is nothing new as seen in the Nuptial Allegories and Triumph of Divine Providence that the original 17th and 18th century ceiling compositions depict. With porcelain Cupid figurines updated for the 21st century where arrows are not longer strong enough to break through the technology hungry populous. One figurine throwing a grenade with 'love' written on it hoping to bomb people with love rather than destruction and hate. Another cuts barbed wire in an anti war stance. Gjoen uses the fragility of porcelain by incorporating historically important brands such as Meissen, Wedgwood and Sévres to comment on people's eagerness for destruction and war.
Florentine Renaissance portraits of dignified gentlemen waving patriotic flags, or elegantly offering an olive branch for much needed peace, can now move into our living rooms because of their updated aesthetics. Fashion elements are visible in the plastic bubble wrap which becomes a beautiful dress worn by an 18th century woman. Titled 'Thou Shalt go gently into the dark' it hints at the 'dark' vices we often pursue and also hints at our overuse of plastics.
Gjoen liberates artworks from their museum confines, bringing them into our present. They belong to us all anyway. He doesn't copy them, he uses them. He doesn't violate the perfection of every artwork that makes him stop and marvel on his Grand Tour – he adds-on some distinct 21st century features and visuals to each work he updates from distant and Old to here and Now. Come see the very pretty Neo-Classical young ladies clutching skateboards, while a small Rococo boy gets ready to take his pills – Acetaminophen and Oxycodone Hydrochloride, for chronic pain – originally seen at the Louvre in Paris. Your selfies are sure to get lots of likes on social media.
As more fashion designers like Yves Saint-Laurent, Coco Chanel, and Viktor & Rolf find a place in major museum exhibitions, the lines between art categories continue to blur. Magnus Gjoen's visionary explorations across High Art, Pop Art, Street Art, Fashion, Life-Style, and 21st-century multidimensional activism position him uniquely in the contemporary art scene. Having exhibited worldwide and acquired by collections globally, including the Haifa Museum of Art and Daimler Collection, Gjoen's collaborations with renowned porcelain manufacturer Meissen and London's prestigious Wallace Collection further showcase his influence in the art world (text: Elisabeth Hauff and Magnus Gjoen).
We cordially invite you to our opening on Friday, March 22, 2024, from 6 to 9 p.m.
Exhibition view: Magnus Gjoen. „The Grand Tour“, 2024, photo: Bernhard Kahrmann.
Exhibition view: Magnus Gjoen. „The Grand Tour“, 2024, photo: Bernhard Kahrmann.
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Exhibition view: Magnus Gjoen. „The Grand Tour“, 2024, photo: Bernhard Kahrmann.
Exhibition view: Magnus Gjoen. „The Grand Tour“, 2024, photo: Bernhard Kahrmann.
Exhibition view: Magnus Gjoen. „The Grand Tour“, 2024, photo: Bernhard Kahrmann.
Exhibition view: Magnus Gjoen. „The Grand Tour“, 2024, photo: Bernhard Kahrmann.
Exhibition view: Magnus Gjoen. „The Grand Tour“, 2024, photo: Bernhard Kahrmann.
Exhibition view: Magnus Gjoen. „The Grand Tour“, 2024, photo: Bernhard Kahrmann.
Exhibition view: Magnus Gjoen. „The Grand Tour“, 2024, photo: Bernhard Kahrmann.
Exhibition view: Magnus Gjoen. „The Grand Tour“, 2024, photo: Bernhard Kahrmann.
Exhibition view: Magnus Gjoen. „The Grand Tour“, 2024, photo: Bernhard Kahrmann.
Exhibition view: Magnus Gjoen. „The Grand Tour“, 2024, photo: Bernhard Kahrmann.
Exhibition view: Magnus Gjoen. „The Grand Tour“, 2024, photo: Bernhard Kahrmann.
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Exhibition view: Magnus Gjoen. „The Grand Tour“, 2024, photo: Bernhard Kahrmann.
Exhibition view: Magnus Gjoen. „The Grand Tour“, 2024, photo: Bernhard Kahrmann.
Exhibition view: Magnus Gjoen. „The Grand Tour“, 2024, photo: Bernhard Kahrmann.
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Exhibition view: Magnus Gjoen. „The Grand Tour“, 2024, photo: Bernhard Kahrmann.
Exhibition view: Magnus Gjoen. „The Grand Tour“, 2024, photo: Bernhard Kahrmann.
Exhibition view: Magnus Gjoen. „The Grand Tour“, 2024, photo: Bernhard Kahrmann.
Exhibition view: Magnus Gjoen. „The Grand Tour“, 2024, photo: Bernhard Kahrmann.
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Exhibition view: Magnus Gjoen. „The Grand Tour“, 2024, photo: Bernhard Kahrmann.
Exhibition view: Magnus Gjoen. „The Grand Tour“, 2024, photo: Bernhard Kahrmann.
Exhibition view: Magnus Gjoen. „The Grand Tour“, 2024, photo: Bernhard Kahrmann.
Exhibition view: Magnus Gjoen. „The Grand Tour“, 2024, photo: Bernhard Kahrmann.
Galerie Elisabeth & Reinhard Hauff
Paulinenstr. 47
D – 70178 Stuttgart
Opening Hours:
Tuesday – Friday: 1 – 6 p.m.
and by appointment
Winter Break:
The gallery is closed from 21.12.2024 until 07.01.2025