Group Show „Exzentrische 80er: Tabea Blumenschein, Hilka Nordhausen, Rabe perplexum und Kompliz*innen aus dem Jetzt“ with Ergül Cengiz

08.09.2022 - 06.11.2022

Opening: Thursday, September 8th, 2022, 7 p.m.

Lothringer 13 Halle, München

Tabea Blumenschein (1952-2020), Hilka Nordhausen (1949–1993) und Rabe perplexum (1956-1996) agierten ex-zentrisch im mehrfachen Sinn: Außerhalb des Zentrums der Aufmerksamkeit, abweichend von gesellschaftlichen Normen und oft auch der institutionalisierten Kunst. Die Ergebnisse ihrer Produktionen – Performances, Lesungen, Filme, Konzerte oder Wandmalereien – waren mitunter flüchtig, ephemer und damit damals weniger marktfähig. Blumenschein, Nordhausen und perplexum arbeiteten in den Städten Berlin, Hamburg und München. Sie repräsentierten nicht anerkannte Geschlechts- und Identitätsbilder und lebten sexuelle Orientierungen nonkonform. Ihre Arbeit überschritt die engen Grenzen von Genres und Ausdrucksweisen: So gründete Hilka Nordhausen den Off-Space Buch Handlung Welt, der Buchladen, Kunstraum und soziale Kontaktzone war. Tabea Blumenschein wirkte als Performerin, entwarf Kostüme für Film und Theater, und hinterließ ein Werk an Zeichnungen und Gemälden. Rabe perplexum realisierte im Verbund mit Freund*innen und Vertrauten Performances und Aktionen im öffentlichen Raum in München, malte und war eine*r der frühen digitalen Videokünstler*innen.

Das Ausstellungs- und Publikationsprojekt konzentriert sich auf Themen wie Subkultur, Queerness, performative und kollaborative Arbeitsweisen. Es erzählt eine andere Geschichte der Kunst der Achtziger in der Bundesrepublik; jenseits der großen männlichen Meistererzählung, die bislang das Narrativ dieser Jahre dominiert.

Die zeitgenössischen Künstler*innen Ergül Cengiz (*1975) (3 Hamburger Frauen), Philipp Gufler (*1989) und Angela Stiegler (*1987) befragen die Positionen der achtziger Jahre aus heutiger Sicht. Deren strukturell verschüttetes Werk wird auf Basis von Archivmaterial, Austausch mit Wegbegleiter*innen sowie eigenen Kunstwerken aktiviert: Gemeinsam mit den Kunsthistorikerinnen Burcu Dogramaci und Mareike Schwarz entsteht ein Ausstellungsprojekt, in dem sich künstlerisch und kunsthistorisch situiertes Wissen verbindet. Somit werden die drei Positionen aus den achtziger Jahren sowohl im Bezug zueinander als auch mit den zeitgenössischen Kunstwerken für neue Perspektiven der Rezeption erschlossen.

Das Ausstellungsprojekt entsteht in Kooperation mit der Lothringer 13 Halle, München, der Galerie Nord | Kunstverein Tiergarten, Berlin und dem Kunsthaus Hamburg.

Zur Ausstellung erscheint eine deutsch- und englischsprachige Publikation bei b_books, Berlin.

Ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm mit Filmen, Lesungen, Workshops und Zeitzeug*innengesprächen begleitet das Projekt. 

Ausstellung und Katalog werden gefördert durch das Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, das Kulturreferat der Landeshauptstadt München, das Bundesprogramm “Neustart Kultur” der Stiftung Kunstfonds sowie die Spartenoffene Förderung und die bezirklichen Förderfonds der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, die Erwin und Gisela von Steiner-Stiftung, die Kulturstiftung der Stadtsparkasse München, die Liebelt-Stiftung Hamburg, das Neustart Kultur-Stipendium der Stiftung Kunstfonds, die Prinzessin Therese von Bayern-Stiftung und die Stiftung IMAI – Inter Media Art Institute, Düsseldorf.
Mit freundlicher Unterstützung der Monacensia im Hildebrandhaus.

Links © Archiv der Tödlichen Doris, Foto: Peter Heim.
Mitte © Michael Kellner.
Rechts: © Monacensia, Foto: Toni Paula.

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